Laut der zur Achema 2022 veröffentlichen EY CEO Outlook Survey 2022 ist die digitale Transformation die zweitwichtigste Angelegenheit für Chemieunternehmen auf der ganzen Welt. Die jüngsten Unsicherheiten aufgrund der COVID-19-Pandemie und der geopolitischen Herausforderungen haben zu Engpässen in der Lieferkette und einer Inflation der Material- und Arbeitskosten geführt, die das Wachstum und die Rentabilität der Chemieunternehmen einschränken. Sie hat die Chemieunternehmen auch dazu veranlasst, die Digitalisierung in allen Bereichen voranzutreiben. Mehr als 40 Prozent der Chemieunternehmen berichten laut EY Umfrage, dass die Digitalisierung in den letzten drei Jahren eine disruptive oder revolutionäre Wirkung hatte.

Nach der Covid-19-Pandemie hat sich für 56% der Befragten laut dem EY DigiChem SurvEY 2022 das Tempo der Digitalisierung beschleunigt.
Dieses Tempo der Digitalisierung wird sich voraussichtlich fortsetzen, denn mehr als 65 Prozent der Chemieunternehmen erwarten, dass die Digitalisierung ihr Geschäft in revolutionärer oder disruptiver Weise beeinflussen wird.

Die Digitalisierung muss in alle Funktionsbereiche eingebettet werden.
Da der Bedarf an einem Onlinemodell – sowohl für den Geschäftsbetrieb als auch für die Kundeninteraktion – zunahm, konnten die Chemieunternehmen seit 2020 die größten Fortschritte bei der Digitalisierung der Verwaltungsfunktionen und der Kundenschnittstelle verzeichnen. Darüber hinaus wird erwartet, dass mit Technologien wie der automatisierten chemischen Synthese für die Entwicklung neuer Produkte und Dienstleistungen zunehmend digitale Werkzeuge genutzt werden. 80 Prozent laut EY Survey der Chemieunternehmen tendieren in diese Richtung.

Angesichts der jüngsten geopolitischen Unruhen und der schwankenden Kraftstoffpreise haben sich Einschränkungen in der Lieferkette zu einer der größten Herausforderungen für die globale Chemieindustrie entwickelt. In Anbetracht der Volatilität ist dies nach wie vor ein wichtiger Anwendungsbereich, der von der Digitalisierung enorm profitiert.

Digitalisierung für die Sicherheit
In dem Maße, in dem Unternehmen ihre Abläufe digitalisieren, wird das Risiko von Cyberkriminalität für sie zu einem inhärenten Problem. Infolgedessen ist die digitale oder Cybersicherheit eines der Themen, die von den Akteuren der chemischen Industrie am häufigsten umgesetzt werden, vor allem von Unternehmen der Grundstoff- und Petrochemie mit ihren großen Produktionsanlagen.

Was treibt oder hemmt EY CEO Outlook Survey den Erfolg der Digitalisierung in der Chemie?
Zu Beginn der Industrie 4.0 wurde die Kostensenkung als einer der wichtigsten Vorteile der Digitalisierung angesehen. Die Chemiekonzerne haben sich jedoch weiterentwickelt und profitieren von der Digitalisierung nicht nur durch Kostensenkung, sondern auch durch elektronische Vernetzung (53 Prozent) und Kundenorientierung (51 Prozent) – was für die Entwicklung eines widerstandsfähigen Unternehmens in schwierigen Zeiten unerlässlich ist.

In dem Maße, in dem die Akteure der chemischen Industrie das gesamte Spektrum digitaler Lösungen für ihr Geschäft ausloten, entstehen neue Herausforderungen. Der Mangel an qualifiziertem Personal war für 47 Prozent der Befragten im Jahr 2020 eine zentrale Herausforderung. In der aktuellen Umfrage nannte dies jedoch nur etwas mehr als ein Drittel der Befragten als Problem.

Digitalisierung für Nachhaltigkeit – der Weg in die Zukunft.
Angesichts sich ändernder Kundenpräferenzen und immer strengerer Vorschriften ist der Übergang zu einem nachhaltigeren Geschäft für die Akteure der chemischen Industrie von entscheidender Bedeutung. Laut der EY CEO Outlook Survey legen mehr als 80 Prozent der Chemieunternehmen genauso viel Wert auf Umwelt, Soziales und Governance (ESG) und Nachhaltigkeit wie auf Umsatzwachstum. In einer solchen Zeit kann die Digitalisierung ein großer Segen sein und dazu beitragen, das Streben nach Nachhaltigkeit zu beschleunigen.

Laut dem SurvEY rechnen mehr als 60 % der Befragten mit mäßigen bis hohen Einsparungen durch ihre Umstellung auf mehr Nachhaltigkeit.
Die Chemieindustrie und andere Fertigungsunternehmen nutzen bereits Technologien wie Digital Twin, das Internet der Dinge (IoT) und die Automatisierung, um den Ressourcen- und Energieverbrauch zu senken. Dies wiederum muss durch eine Infrastruktur für die Datenerfassung und Maschinen für die Produktion und Emissionskontrollen unterstützt werden. Zweifelsohne sind Digitalisierung und Nachhaltigkeit die wichtigsten Prioritäten für Unternehmen. Daher treibt bei vier von zehn Chemieunternehmen der CEO die Digitalisierung voran, um die Nachhaltigkeitsziele schneller umzusetzen.

Siehe auch: Die Digitalisierung transformiert die chemische Industrie | EY – Global | EY - Deutschland

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